Montag, 13. Oktober 2014

"Autumn" hat für Robert mit "Autismus" zu tun

Warum, wieso, weshalb?
Na, weil er fast nicht lesen kann, aber alle Buchstaben kennt. Und scheinbar "Wortbilder" auch ganz gut. Das ist uns schon öfter aufgefallen.
Susanne schreibt an den Englischhausaufgaben.




Im Buch war eine Überschrift.

                                               "Autumn"

Robert guckt längstens 2 Sekunden auf das Buch und dann:

"Liest Du was über meine Behinderung, über Autismus?"



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Am Nachmittag sitzt Robert auf der Schaukel und schaukelt ganz leicht hin und her. Er beobachtet. Ich denk mal es waren die Vögel.
Dank Zoom bin ich weiter weg und er merkt ersteinmal nichts vom fotografieren.












Da hat er es dann doch bemerkt.
"Mama, weiss man warum in einer anderen Sprache der Herbst einen anderen Namen hat. Wer hat es bestimmt?"










Da sass er nun also auf der Schaukel und hat philosophiert.

Und mich haben die Fotos zum Staunen gebracht als ich sie mir eben auf dem Computer ganz gross angeschaut habe.
Wo ist mein kleiner Robert hingekommen? ..... irgendwann, irgendwie ist er ein Teenager geworden.




10 Kommentare:

  1. Genau das habe ich auch gerade gedacht.
    Wie groß er schon geworden ist.
    Herzlichst
    Oona

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  2. Kann man denn da nicht ansetzen? Er begreift scheinbar doch einiges beim Schreiben und lesen.
    Die Bilder zeigen auch mir einen Teenager. Einen hübschen noch dazu.
    schöne Woche wünscht Dir
    Melanie

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  3. Gute Frage, mir dünkt auch, es sei über Nacht passiert.

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  4. Interessant. So lese ich auch. Woerter als Bilder. Wenn ich Buecher lesen verwandeln sich die Abschnitte in Bildsequenzen und ein Film laeuft ab. Ich vergesse, dass ich lese und die Welt um mich herum. Viele Menschen sehen Woerter uebrigens als Bilder. Man hat festgestellt, dass solange der Anfangsbuchstabe und Endbuchstabe an der richtigen Position sind, die anderen Buchstaben durcheinander sein koennen, trotzdem koennen die meisten Leute sie lesen. Schoene Geschichte. Er ist ein gut aussehender junger Mann, der Robert.

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  5. Ja, ich glaube auch, der Robert macht sich viel Gedanken, warum und weshalb ist das so? Wer ist der große Bestimmer? Manche Dinge wird er trotzdem nie verstehen, weil man sie nicht verstehen kann!
    So nachdenklich wie er auf der Schaukel sitzt, sieht er wirklich wie Teenager aus!
    Liebe Grüße,
    Heidi

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  6. Ich glaube tatsählich auch, dass man Wörter als Bild erfasst und nicht wirklich liest, denn jeder, der schon mal einen ihm unbekannten Text laut vorgelesen hat, weiss, wie man plötzlich aus dem Lesefluss kommt, wenn darin unbekanntes (z.B. Fremd-)Wort dort steht und man es sich Silbe für Silbe erschliessen muss. Das gleiche funktioniert z.B. Auch mit Würfeln, da erkennt man auch irgendwann als Kind, dass 5 Augen in der einen und 6 Augen in der anderen Form angeordnet sind , ohne dass man sie zählen muss

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  7. mhm... so beim schnellen Hingucken kann ich den Robert verstehen. Und wie ana schreibt: so funktioniert unser aller Gehirn. zumindest ein bisserl. Ja, der Robert ist schon ein großer Junge. Keinesfalls mehr der kleine Robert. Ist schon arg, wie die Zeit rennt. Ich hab dem Niklas letztens Hosen gekauft... die kommen mir schon so groß vor. Wahnsinn... ich kanns nicht glauben.
    Elisabeth, hier ist grad viel los... eigentlich meistens, seit ich wieder arbeite. Ich bin am MI Schilddrüsenuntersuchung. Mein Knoten ist wieder gewachsen... ich hoffe, da kommt nicht mehr auf mich zu...
    Macht euch eine gute Woche,
    liebe Grüsse Tanja

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  8. Hallo liebe Elisabeth!
    Ich finds echt interessant und schön, wie er die Dinge hinterfragt. Man sieht alles als so selbstverständlich an und fragt sich z.B. nie wer hat die Wörter in den Sprachen festgelegt!
    Wünsch dir noch eine super schöne Woche!
    Ganz liebe Grüße
    Kathi

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  9. Ja, auch wir Erwachsene lesen hauptsächlich in "Wortbildern". Daher können wir z.B. GROSSGESCHRIEBENES langsamer und schlechter erfassen als die gewohnte Klein-und Großschreibung. Das Buchstabieren ist nur eine Art "Krücke", um unbekannte oder ungewohnte Wörter zu identifizieren.
    Lesen ist hauptsächlich eine Übungssache, bei dem das Gehirn die bekannten "Wortbilder" abgleicht mit dem Text, und sie dabei immer wieder neu übt.
    Das wäre vielleicht wirklich eine Idee, Robert das Lesen auf eine andere als die klassische Art und Weise zu lehren?! Mit für ihn sehr interessanten Texten (Sätzen)?
    Das ist aber nur ein Ansatz, der mir eingefallen ist, ohne sein Lernverhalten überhaupt zu kennen. Also bitte schimpft mich nicht, wenn ich damit zu forsch war. Ihr kennt ihn am besten, und was er kann und was nicht.
    Viele Grüße!

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