Samstag, 7. August 2010

Gell, Mama....das dürfen die nicht!

Ich wollte es nicht ins Blog schreiben. Aber nun ist schon ein Kommentar darüber beim letzten Post. Und hier klingelt das Telefon andauernd. Und ein Papa eines der Kinder war auch schon da! Dieser kleine Mann schläft und sieht noch immer verweint aus!
...Robert ist weg, ich schau mal was er macht!..so ähnlich hat der letzte Post geendet. Er ist Fahrradgefahren. Susanne und Jennifer waren mit ihm unterwegs. Sie kamen dann wieder, weil sie zum Sportplatz wollten. Keine 5 Minuten von uns weg, dort war ein Fest. Robert war zum Abendessen eingeladen worden, es wurde dort gegrillt.
Wer ist da, wer geht mit, wer passt auf den Robert auf?
Es war alles geklärt. Und dann passiert DAS:

Ein weinender Robert kommt nach Hause gelaufen. Völlig ausser sich. Er ist gehauen worden, geschubst, Kinder haben ihn weggetan. Und sie haben immer gesagt:
Da ist der Behinderte....was will denn der hier?...sie haben ihn ausgelacht...sie haben mit Dingen nach ihm geworfen...
Viele Kinder werden stark. Irgendwann hat ihn einer zu Boden geschubst und wollte auf ihn einschlagen. Robert hat geschrieen wie am Spiess!...die Kinder nur gelacht....der Behinderte, blöde kann aber laut schreien....
Susanne und Jennifer haben Ball gespielt, und sind losgelaufen als sie bemerkt haben, dass da irgendwas nicht stimmt. Sie konnten nichts sehen....es standen Kinder um den am Boden liegenden Robert rum!
Jennifer hat sich dann auf den Jungen gestürzt (einen Kopf größer als sie), hat ihn von Robert weggerissen, hat ihn angebrüllt. Susanne hat die anderen Kinder angeschrien, hat Robert fest in die Arme genommen....
beide Mädchen bekamen Hilfe von zwei anderen Mädchen....sie sind dann mit ihm zu uns heimgegangen.
Bei mir hat irgendwas "klack" gemacht. Ich wußte nur, wenn Michael jetzt da hingeht...dann passiert was. Also, Robert bleibt bei Papa....ich geh da hin!

Es waren ca. 50 Erwachsenen, viele nicht mehr nüchtern. Es waren viele Kinder die sind rumgetobt. Ich bin so ruhig geblieben, wie lange nicht mehr.
Ich habe das "böseste" Kind sofort gefunden, der Vater in der Nähe. Und dann habe ich scheinbar einen Monolog über die Behandlung von einem kleinen Kind mit Behinderung in einem bayerischen Dorf gehalten. 5 Buben haben sofort behauptet, dass sie nichts gemacht haben, alle Erwachsenen haben nichts gesehen. Und ein (ich muss es so schreiben) total besoffender Vater eines 10jährigen Jungen sagt dann: Dann darf halt der Bub nimmer da her. Wenn der nichts aushält!!
Ein kleines zierliches Mädchen hat dann laut geschrieen: Der L.... und der A...
haben den Robert ganz weh getan, sie haben ihn beschimpft und umgeschubst. Sie sind dann zu viert auf ihn losgegangen...und die anderen haben gelacht. Auch der Herr .....!, der hat auch gelacht ! Der Robert hat geweint und laut "Hilfe" gerufen.
Ein zweites Mädchen hat sich dann vor die Erwachsenen hingestellt:Ja, so war es! Und Susanne und Jennifer haben dann laut schreiend den Robert gerettet!"

Ich weiss nicht mehr was ich dort noch gesagt habe, ich weiss nicht mehr was ich auf dem Heimweg gedacht habe.
Hier klingelte das Telefon, es waren Leute da, ich war oben mit Robert und wollte von nichts und niemanden mehr was wissen. Dann kam noch ein Vater eines der betroffenen Buben. Er war sehr erschrocken, dass es so passiert ist. Er will das der Sohn sich morgen bei Robert entschuldigt. Robert will das Kind nicht mehr sehen....."Mama, und wenn der wieder sagt, ich bin ein blöder Behinderter?"

Ein kleines bayerisches Dorf schafft es nicht, ein behindertes Kind zu schützen. Nicht vor Erwachsenen, nicht vor den Kindern.
Robert darf ab heute nicht mehr allein aus dem Garten. Und Susanne sagt, nein, ich kann ihn auch nicht beschützen. Ich hatte so viel Angst.
Wir müssen hier ein Kind "einsperren", weil es sonst von den Menschen vor dem Zaun gefährdet wird.
Robert hat die Lage viel zu spät erkannt, nein, gar nicht erkannt. Autisten können soziale Merkmale nicht erkennen. Er erkennt nicht "freundlich", oder "böse" oder "gefährlich". Er liebt alle und erwartet nie etwas böses. Er läuft nicht rechtzeitig davon, oder wieder zur Schwester. Er spürt die Gefahr nicht!

Michael und ich sind ratlos. Und, liebe Mama, Du da oben im Himmel. Eigentlich hatte ich vor für Dich noch ein paar Zeilen zu schreiben. Heute, hier. Vor 15 Jahren bist Du gegangen. Das hat heute den ganzen Tag schwer auf meiner Seele gelegen. Ich habe mir beim Abholen von Robert noch gedacht, dass ich traurig bin, dass ihr Euch nicht mehr kennengelernt habt. Er fragt so viel nach Dir, und betet immer für Dich.
Sag mal, hast Du heute Roberts Schutzengel abgelenkt? Du bist da oben, bitte hilf doch mit, dass Robert von allen Mächten beschützt wird. Der Michael und ich haben nun ein ganz schlimmes "Versager-Gefühl". Wieder ist unser Kind verletzt worden. Wieder haben wir ihn nicht beschützt. Das Loslassen von Robert soll nicht sein. Er will immer Laufen und die Freiheit. Das kleine Stück heute war zuviel. Es ist ihm Schlimmes passiert....
Wie beschützt man kleine Roberts und gibt ihnen doch die Freiheit, die sie so lieben...
Elisabeth und Michael

33 Kommentare:

  1. Bin gerade sehr schockiert und es tut mir unendlich leid...

    Mir fehlen gerade die richtigen Worte...um euch zu trösten und Mut zu machen...

    Denke an euch

    Herzlichst
    artista

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  2. Ich wollte gerade schlafen gehen, aber nun bin ich so aufgewühlt.....Liebe Elisabeth, ich weiß nicht mehr was ich sagen soll.

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  3. Oh nee, hatte vorhin noch den vorherigen Post gelesen... und jetzt, nach Deinem Kommentar bei mir, hier nochmals gelesen... es ist einfach mehr als übel!!! Schlimmste Klischees werden da erfüllt. Vielleicht ist es auch "Bayern" oder "typisch Dorf"? Ich kann mir nicht vorstellen, daß das hier so passieren würde. Aber sicher bin ich mir da natürlich auch nicht. Das ist ja wirklich noch wie im Mittelalter.
    Ich habe ja auch eine Freundin, die hat eine Down-Syndrom-Tochter (13), aber die wird hier eigentlich akzeptiert und auch für "voll" genommen, nicht besonders behandelt. Ich meine, Robert ist halt anders, aber doch auch liebenswert anders. Ich schrieb vielleicht schon mal irgendwann, ich habe auch eine Freundin (lebt allerdings in BaWü) mit einem leicht autistischen Sohn (auch 9), aber sowas hat die sicher auch noch nicht erlebt. Das ist echt traurig, daß es noch solche Hinterwäldler gibt, die so denken und handeln. Ich meine, die Kinder (also die "Täter" jetzt) müssen es ja auch "irgendwoher" haben... dieses Verhalten...
    Es ist echt übel. Und ich bewundere Deinen Mut, daß Du da hingehst und das klärst... ob ich den so hätte... Hut ab! Das ist alles andere als einfach. Ist schon das Ganze mir Robert nicht einfach, dann kommt noch die blöde Umwelt dazu.
    Ich meine, wie schnell kann jeder andere von uns allen auch von heute auf morgen "behindert" sein?
    Ach, das ist echt traurig...
    Themawechsel/Dein Kommentar: ich hatte sogar 3 Wochen Urlaub und ja, ich denke und hoffe, für 1 Woche im Herbst noch wegdüsen zu können. Aber was sind solche Alltagsproblemchen gegen Eure...
    Viele liebe Grüße von Ann
    P.S. Und dann hatte Deine Mutter auch noch 15. Todestag... das tut mir auch leid... da fühlst Du Dich eh belastet - ach nee...

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  4. Oh -- wie schlimm! Liebe Elisabeth, ich bin so erschüttert, aber (ich als Außenstehende kann das eher) auch erstaunt.
    Erschüttert, weil das was da geschehen ist so schlimm ist. Strunzdumme Kinder mit ebenso dummen und dann auch noch besoffenen Eltern.
    Erstaunt über so unglaublich viel Mädelspower.
    Diese Geschichte erinnert mich allzusehr an das (auch verfilmte) Theaterstück: "Jagdszenen aus Niederbayern".
    Wenn der Junge morgen bei Euch auftaucht, soll er sich bei Robert entschuldigen. Aber ich würde den Robert gut vorbereiten. Laß ihn irgendwo stehen, wo er sowohl sicher, als auch erhöht steht, dieser Junge soll dann zu Roberts Füßen stehen und sich laut und deutlich entschuldigen.
    Und Eure ganze Familie soll sich dabei um Robert stelen. Vielleicht erhält er dadurch seine Würde wieder zurück, jedenfalls ein Bischen davon, und wenn Ihr bei ihm steht muß er keine Angst haben.
    Aber ein ganz großes Lob an die mutigen Mädels, sowohl Susanne und Jennifer, als auch die kleinen, die den Mund nicht hielten, als Du dort warst.
    Ich schreibe gleich noch einen kleinen Post über eine Geschichte, die ich so vor gut 13 Jahren erlebt habe.
    Da findest Du noch einen bösen kleinen Tip.
    Ich umarme Euch alle und grüße Euch ganz herzlich, die Christiane

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  5. erinnert mich irgendwie an "Kasper Hauser" ......lasst den Robert bei EUCH stark werden wieder...er schafft das .....und sagt ihm die Ameise ist sehr böse auf die die ihn geschlageng haben! Weil ...eine Ameise schafft sooo viel und das ist Roberts persönlicher Beschützer!
    Seid herzlich gegrüsst
    Martina Paderkroete

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  6. Liebe Elisabeth,

    ich bin aufgewühlt, kann nicht schlafen.
    Gut, dass du es uns geschrieben hast.
    Bei diesen Belastungen können wir alle
    etwas mit dir tragen.
    Wenn alle von uns noch sensibler für diese
    Not werden, wird die Welt minimal besser.

    Jetzt gehe ich wieder beten. Was kann man
    sonst in schlaflosen Nächten tun?

    Ich leide - mir tut alles weh.

    Bis später
    Elisabeth

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  7. Mir laufen auch gerade die Tränen, es tut mir unendlich leid was Robert da passiert ist.
    So etwas feiges! Nur weil er anders ist, zu viert auf ihn loszugehen, ihn fertig zu machen und zu mißhandeln!
    Aber: Nein, ihr habt nicht versagt! Die Eltern der Kinder die ihn so behandelt haben und die Erwachsenen die nicht eingeschritten sind haben versagt!
    Robert hat sich gewehrt, er hat um Hilfe gerufen und eure Susanne hat ihn mit Jennifer gerettet! Ihr habt ihnen genau das richtige beigebracht!
    Bitte fallt nicht in dieses Opferschema "Wir sind Schuld..."

    Conny

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  8. Meine liebe Elisabeth...

    Betroffenheit, Gänsehaut, Klos im Hals und sogar Tränen fließen jetzt bei mir. Dein Bericht ist so erschreckend, so schockierend - und das alles, weil es doch leider nichts ungewöhnliches ist. Zuviel wird weggesehen, zu wenig Toleranz gelehrt und ausgeübt. Bei solchen Eltern wundert man sich nicht über das Fehlverhalten der Kinder.

    Ich fürchte, eben gerade in eurem kleinen bayrischen Dorf ist die Akzeptanz noch geringer als in einer anonymen Großstadt.

    Schuldzuweisungen an euch selbst solltet ihr aber lassen. Robert ist kein Baby mehr und kann auch nicht abgeschirmt werden. Er ist ein Junge, der leben, toben, spielen, entdecken will. Da gehört nun mal alles dazu, was andere Kinder auch tun.

    Schuld habt nicht ihr, weil ihr nicht zur Stelle ward. Schuld haben die Eltern, die ihre Kinder zu solcher Intoleranz erzogen und mit einer solchen Dummheit leben lassen. Sie beschimpfen Robert als "doofen Behinderten", während ihnen selbst geistig etwas ganz, ganz wichtiges fehlt. Oder wären sie sonst zu einer solchen Boshaftigkeit fähig?

    Es tut mir so unendlich leid, ich weine um Robert, der das durchmachen musste, ich leide mit euch, die ihr glaubt, in diesem Moment versagt zu haben. Ich trauere mit dir, wo gerade dieser Tag ohnehin ein ganz besonders trauriger für dich ist.

    Ihr seid stark, stärker als ihr vielleicht denkt. Denn ihr tragt eine unendliche Liebe im Herzen. Und wenn ich dann noch an den bedingungslosen Rettungseinsatz der Mädchen denke, dann denke ich: so beschützt wie Robert ist kaum ein anderes Kind!

    Herzensgrüße schickt euch
    Kirstin

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  9. Ohje, ich habe Dich über Ann gefunden ... das gibts leider auch hier - davor ist man wohl nirgendwo sicher. Es kommt immer auf die Konstellation an ... im alkoholisierten Zustand sind manche Menschen leider unberechenbar ... die Kinder müssen es schließlich irgendwoher haben ...

    Ich wünsche alles Liebe und Gute und verständnisvolle Mitmenschen in eurem Umfeld!

    Herzliche Grüße
    Sara

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  10. Fassungslos... in solchen Momenten schäme ich mich ein Mensch zu sein.

    Viel Kraft wünsche ich euch
    Liebe Grüße

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  11. Liebe Elisabeth!!

    Ich bin so sehr betroffen und wütend und traurig!!!
    Niemals würde ich wegsehen, wenn ich bermerke, dass eine Horde Kinder auf jemanden losgeht...richtig schlimm sind für mich da die Erwachsenen, die daneben stehen, ihren Kindern nicht beibringen, wie man miteinander umgeht.

    Es ist wirklich unfassbar. Das ist etwas, was mir große Sorgen macht.
    Euch tifft da gar keine Schuld!! Ihr müßt Robert auch laufen lassen, ihn seine Erfahrungen machen lassen! Das ist ganz wichtig für seine Entwicklung!

    Auf die beiden Mädchen könnt ihr richtig stolz sein! Susanne hat sich die richtige Freundin ausgesucht!!

    Bestimmt fehlt Dir Deine Mutter heute besonders.
    Ich umarm dich ganz fest, liebe Elisabeth!
    Barbara

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  12. Nein Robert, das dürfen sie wirklich nicht. Schrecklich ist es, aber Ihr dürft Euch nicht die Schuld geben. Schuld sind die anderen. Aber bitte gebt dem Bub der sich entschuldigen will, die Chance und spricht mit ihm. Meine beiden Kinder sind schon verprügelt worden, mein Sohn ist von 3 Jungen festgehalten worden und der vierte hat geschlagen. Anzeige habe ich erstattet, weil sie schon 16 waren. Die Mutter eines der Jungen (Lehrerin) hat mich angerufen und mir gesagt, wie ich wegen so einer Lappalie das Leben ihres Jungen versauen könnte.Angst hat mein Sohn danach gehabt, einige Wochen. Liebe Elisabeth ist es möglich, das Robert Selbstverteidigung lernen kann. Laura hat Ju Juitsu gelernt und sich schon erfolgreich gewehrt und jetzt läßt man sie in Ruhe. Kannst Du nicht an die Zeitung schreiben und diese Sache publik machen? Still sein, hilft in diesem Falle nicht, ich habe Angst das es sonst wieder passieren könnte. Liebe Elisabeth unbekannterweise möchte ich Dich und Robert umarmen und Euch ganz viel Mut und Kraft spenden. Deine Mädels haben eine Tapferkeitsmedaille verdient.
    ganz liebe herzliche Grüsse Lydia

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  13. Gerade eben bin ich von Elisabeths Blog hierher abgebogen und habe deinen erschütternden Bericht gelesen, der mich sehr berührt, weil ich solche Situtationen aus eigener Erfahrung kenne. Eine Freundin, die zwei Häusr weiter wohnt, hat einen autistischen Sohn. Er ist jetzt 10. Von klein auf war er ein Außenseiter und ein Kind, das ständig von anderen Kindern gehänselt wurde. Gewalttätigkeiten hat es Gott sei Dank nie gegeben. Trotzdem hat er sehr gelitten. Das Problem bei der ganzen Sache ist glaube ich, dass man ihm sein Anderssein nicht ansieht. Wir leben hier in einer (relativ) großen Stadt, aber Autisten gibt es nicht so viele. Für die meisten Menschen ist ein Autist ein Wesen von einem anderen Stern. Das habe ich immer für die Erklärung gehalten, warum auch Erwachsene immer wieder von Autisten verlangen, sie sollten sich doch normal benehmen.
    Aber wirklich erschüttert hat es mich, dass bei diesem Fest Erwachsene daneben gestanden sind und nicht eingegriffen haben. Da denke ich mir, das darf doch gar nicht wahr sein! Deinen Mädchen würde ich am liebsten einen Orden verleihen für ihre Tapferkeit, und deinem Robert wünsche ich, dass er sich von diesem Schrecken gut erholt. Was ich beim Sohn meiner Freundin gesehen habe, ist auch, wie unerschrocken er durch die Welt geht. Das bringt ihn manchmal in gefährliche Situationen, bewahrt ihn aber auch vor vielen Ängsten, von denen wir Nichtautisten geplagt werden. Seine Ängste sind anderer Art. Ich hoffe, es geht ihm gut!
    Unbekannterweise ganz herzliche Grüße von Margot

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  14. Ich bin erschüttert - und weiß gar nicht was ich schreiben soll.

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  15. Liebe Elisabeth,
    ich lese gerade mit laufenden Tränen, wie schlecht doch manche Menschen sind. Vielleciht bin ich auch ein wenig "autistisch", denn ich glaube auch immer zuerst, dass die Menschen gut sind, umso entsetzter bin ich, wenn ich erfahre, wie viel schlechte, wirklich schlechte Menschen es gibt....
    Mein Mann hat eben gesagt, er hätte den Rädelsführer ordentlich "gefotzt" und dem Vater dann erklärt, dass er ihm dann eben auch nicht mehr über den Weg laufen brauche, wenn er das nicht aushält...
    ich bewundere deine Stärke (die nicht nur aus diesem Post spricht), denn du hast besonnen und menschlich reagiert, gesprochen und erklärt, aber das verstehen diese Menschen wohl nicht.
    Drücke Robert ganz fest und sage ihm, dass es auch wirklich ganz wunderbare Menschen gibt, die mit dem Andersein keine Probleme haben, sondern es als eine Bereicherung in einer bunten Welt sehen. Solche Menschen durfte ich auch schon kennenlernen. Es sind nicht so wenige, nur sie sind leiser als die Ignoranten.

    Ich drücke euch, hoffentlich auch mal in echt...
    Sabine

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  16. Meine liebe Robert-Familie,
    ich bin zunächst fassungslos gewesen, jetzt bin ich echt wütend. Diese Menschen, und ich meine in erster Linie die dort anwesenden Erwachsenen, sind an Intoleranz and Gleichgültigkeit wohl kaum zu überbieten. In Grund und Boden schämen sollten sie sich. Liebe Elisabeth, ein guter Weg wäre meiner Meinung nach, das Ganze öffentlich zu machen. Lad Dir jemanden der lokalen Zeitung ein, mach auf das Problem, das andere Menschen scheinbar mit Roberts Besonderheiten haben, aufmerksam, und lass sie dadurch alle ganz dumm dastehen. Eben wie die Hinterwäldler, als die sie sich benommen haben. Die Kinder lernen von ihren Eltern, und wenn man dort nicht einschreitet, wird es so weitergegeben. Den Jungen, der sich bei Robert entschuldigen soll, würde ich auf alle Fälle antreten lassen, auch wenn Robert ihn nicht sehen will, dann soll er sich vor Eurer versammelten Familie entschuldigen. Das wird er dann wohl hoffentlich nicht mehr vergessen. Ich bin so wütend! Wahrscheinlich würde ich nach diesen Vorfällen sogar nicht nur die lokalen Medien um Hilfe bitten, sondern auch überregionale. Wobei ein Hinweis auf die sozialen Schwächen des Dorfes in einer lokalen Zeitung ja wahrscheinlich auch von jedem gelesen wird. In Grund und Boden sollen sie sich schämen. Das ist nicht nur eine harmlose Kinderprügelei.

    Ach.
    Herzliche Grüße,
    Claudia

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  17. bis jetzt habe ich still mitgelesen in diesem blog.
    aber ich finde, es ist an der zeit der Robert_familie den Rücken zu stärken.
    und ja, auch ich meine, das gehört öffentlich gemacht.
    schließlich war und ist ja dieser satz nicht zum ersten male dort gefallen, dass dieses kind dort nicht hingehöre.
    wenn die großen mädels das vlt. twittern ... und dabei roß (dorf) und reiter (beteiligte) nennen . . .
    ich weiß, auch das erfoerdert viel mut und ganz viel kraft; aber anders kann man solchen hirseln wohl nicht klar machen, dass es in der heutigen zeit im 21 Jhdt nicht so einfach ist sich aus der verantwortung zu stehlen.
    und eine anzeige wegen verletzung der elterlichen aufsichtspflicht dürfte wohl auch an der zeit sein bei solchen kindern und eltern.

    ihr werdet das richtige tun.
    lg
    aus berlin
    carola

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  18. Lieber Robert du bist ein kleiner toller Kerl!
    Ich bin soo traurig über das was dir passiert ist und so wütend auf die Menschen da ringsum auf der Feier!
    Und leider auch ganz ratlos.

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  19. ...diese Ignoranz macht wirklich sprachlos. Wie kann man so gleichgültig (und/oder betrunken?) sein, daß man nicht merkt, daß ein Kind gequält wird? Gerade bei einem Dorf, wo jeder jeden kennt, sollte der Zusammenhalt doch anders sein. Aber ihr habt nichts falsch gemacht. Elisabeth, ich bewundere deinen Mut, da hin zu gehen und ruhig mit ihnen zu sprechen. Und das es so richtig war, zeigt auch der plötzliche Mut der Mädchen zu dir zu stehen und zu sagen, ja so war es. Es tut mir leid, daß Robert das erleben muß, aber in eurer Familie wächst er so behütet auf, daß er geborgen und begleitet auch an diesen Situationen lernen kann. Denn letzendlich bleibt dir nur, dein Kind zu stärken und auf das Leben -zudem leider auch solche Begegnungen gehören können- vorzubereiten.
    Susanne, du bist eine so liebe und fürsorgliche Schwester, laß dich durch solche Erlebnisse nicht von deinem guten Weg abbringen. Du bist stark und hast die Kraft nicht nur für dich sondern auch für Robert einzustehen. Aber natürlich bist du nicht allein, deine Freundin hat dir geholfen und ich denke auch die anderen Mädchen haben bei der Sache etwas gelernt.
    Robert, es gibt Menschen, die nicht gut sind, denen du besser aus dem Weg gehst. Aber wenn du ihnen doch begegnest, dann mach es genauso wie gestern, schrei so laut du kannst, dann wird jemand dich hören und dir helfen. Die Menschen, die dich mögen und lieben sind viel viel mehr und es wird immer jemand in der Nähe sein.
    Ich wünsche euch alles Gute, ihr werdet den richtigen Weg gehen, ihr seid nicht allein, ganz liebe Grüße von Birgitt

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  20. Liebe Elisabeth,

    ich bin wieder ma fassungslos... wie feige kann ein Mensch bloß sein?!? Da gehen sie zu viert auf den armen Robert los... und die Erwachsenen schauen zu... ein ganz dickes Lob an die Mädels die geholfen haben!!! Ich muß dich bewundern wie ruhig du geblieben bist... ich glaube ich wär ausgerastet! Ich frage mich nur WER hier blöd und behindert ist... ROBERT AUF JEDEN FALL NICHT!!! Aber wie sollen denn Kinder richtig mit ihm umgehen wenn solche "etwas anderen" Kinder von unserer "feinen Gesellschafft" *kotz* schon nicht akzeptiert werden... jede normale Schule lehnt ihn ab... wie soll er denn jemals richtig integriert werden wenn alle sich dagegen sträuben?!?! Und macht euch bitte keine Vorwürfe!!! Eure ganze Familie macht das mit Robert so toll... ich finde das sehr bewundernswert!!! Es fehlt einfach an Öffentlichkeitsarbeit... an Aufklärung wie man mit "solchen" Kindern und Menschen umgehen soll. Aber alles was "unbequem" hat einfach keine Lobby... es ist wirklich traurig!!! Ich wünsche euch auf jeden Fall weiterhin viel viel Kraft... und ich bin mir sicher ihr schafft das... ihr seid so eine tolle Familie!
    Und zu Jennifer und Susanne: Ihr seid zwei unglaubliche Mädels... Robert kann froh sein euch zu haben... keine Erwachsener war fähig Robert beizustehen... ABER IHR!!! Ein ganz ganz dickes Lob an euch beide!!!
    Ich hoffe das Robert das ganze relativ schnell verdaut und es ihn nicht wieder total aus der Bahn bringt.
    Ich wünsche euch trotz allem einen schönen Sonntag und drück euch alle mal gaaaaaaaaaanz fest!!! Liebe Grüße, Ursula

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  21. Liebe Robert-Familie
    Lieber Robert

    Ich suche nach Worte, die es nicht gibt. Bin total betroffen und fasssungslos. Erschüttert. NEIN - DAS DARF NICHT PASSIEREN!
    Wenn ihr wieder Kraft habt, dann wehrt euch! Mein Sohn wurde in der ersten Klasse fast tot geschlagen, war das erste Schul-Gewalt-Opfer hier. Und ein Lehrer gin vorbei, hat nichts gemacht ... er musste dringend auf den Bus. Dies nur kurz als Einleitung. Nach einer ersten Schock-Phase habe ich Anzeige erstattet, bin ins Krankenhaus mit dem Kind, habe alles festhalten lassen. Später Anzeige gegen den Lehrer wegen unterlassener Hilfeleistung. Habe das ganze Schulsystem hier im Kanton Bern auf den Kopf gestellt - ich forderte Massnahmen! Noch später das Projekt GEMEINSAM GEGEN GEWALT - schweizweit, mit Unterstützung von Profisportlern und später auch der Politik.

    Lasst es nicht darauf beruhen, kämpft! Wenn ich irgendwie helfen kann - jederzeit!

    Ganz viel Mut, ganz viel Kraft und eine dicke Umarmung euch Allen!

    Franziska Sternenzauber

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  22. Wütend, traurig, fassungslos. Das bin ich. Doch auch stolz und glücklich. Stolz auf die Mädels, die Robert tatkräftig geholfen haben und später den Erwachsenen die Meinung gesagt haben. Glücklich, das Robert eine Familie wie euch hat.
    Euch trifft nicht die geringste Schuld, redet euch da bitte nichts ein. Schuld sind die Erwachsenen, die ihren Sprößlingen beim Verprügeln eines anderen Kindes zusehen, später sogar noch das Vergehen kleinreden und die Schuld auf das Opfer schieben wollen. LASST EUCH SO ETWS NICHT GEFALLEN.
    Es gab hier so viele gute Anregungen, doch am besten finde ich noch die Publikmachung des ganzen Vorfalls, um die Täter als das bloß zu stellen, was sie sind. Dumme, ignorante Hinterwäldler, die ihre geistige Schieflage an ihre Kinder weiter geben. Ich hoffe, die Behindertenbeauftragte wird wirklich etwas tun und nicht nur heiße Luft loslassen.

    Beeindruckend ist der Einsatz der Sternenzauberin. Da kann ich einfach nur sagen - RESPEKT.


    Das Ferdinant Ameise Bild hat heute erste Formen angenommen, aber so ganz zufrieden war ich nicht. Aber jetzt beeile ich mich, damit fertig zu werden, so als kleine Freude für den Bub.

    Ich drücke euch alle sehr

    Bine

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  23. Liebe Elisabeth,
    dass Ihr nun Gefühle von Wut und Trauer verspürt, kann ich verstehen! Aber Versagen und Verzweiflung, das darf nicht sein! Ihr macht Eure Aufgabe so gut (was ich hier mitbekomme) und lebt ein eben besonders gewöhnliches Leben. Dass die Leute vor dem Zaun allesamt zu doof sind, ihre eigene Sozialisierung zu erinnern, da könnt Ihr nichts für! Schutz ja, aber auch Verteidigung. Ich hoffe sehr, dass Ihr einen guten, gemeinsamen Weg darin findet und Ihr Euch mit Robert nie und nimmer verschanzen müsst!

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  24. und am Sonntag rennen sie alle in die Kirche, halten sich dann für besonders gute Menschen....schämen sollten sie sich!

    liebe Grüße Dörte

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  25. Liebe Elisabeth,
    ich habe gerade durch Zufall dein Blog entdeckt und bin erschüttert über deinen Bericht. Dass Kinder es vielleicht nicht besser wissen, ist die eine Sache. Doch dass Erwachsene daneben stehen und nicht einschreiten, dass sie besoffen sind in der Gegenwart ihrer Kinder, das kann ich nicht verstehen. Solchen Menschen wünsche ich dann immer, dass sie auch mal in so einer Situation sind. Dass sie die Ausgegrenzten in einer Gruppe sind und psychisch verletzt werden. Wie in unserer modernen Gesellschaft Behinderungen immer noch zu Ausgrenzungen führen können, werde ich niemals verstehen. Wenn ich einmal ein Kind habe, wird es lernen, dass Menschen mit Behinderungen einfach nur etwas anders sind, so wie jeder Mensch individuell ist. Wer das nicht so sieht, ist ein armseliger Mensch!!!
    Deinem Sohn und euch wünsche ich alles Gute und ganz viel Stärke!
    LG, Nadinchen

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  26. Oh nein, das darf doch nicht wahr sein?
    Bisher haben wir Gott sei Dank immer nur blöde Sprüche einstecken müssen.
    Sammy hat sie nie verstanden und auch Charlotte wurde am Samstag das erste mal beleidigt.
    Zwei Kinder sagten zu ihr du dicker Klumpen.

    Ich wünsch euch alles Liebe
    Beatrice

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  27. Hallo,

    gerade erst habe ich gelesen was Robert passiert ist und bin wirklich zutiefst schockiert. Am meisten erschüttert mich das Verhalten der Erwachsenen. Da fehlen mir wirklich einfach nur die Worte. :-(

    Ich hoffe, ihr könnt den Schock und Schrecken schnell verarbeiten.

    liebe Grüße, Katrin

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  28. Heute bin ich auf euren Blog gestoßen und auch gleich auf diesen Eintrag. Ich bin völlig entsetzt, dass so etwas geschehen konnte. Das ist so schrecklich und macht mich einfach nur wütend. Ich bewundere Deine Stärke, mit der Du die Eltern zur Rede gestellt hast. Ich glaub ich wär ausgeflippt.
    Es tut mir sehr leid, dass Robert so etwas schlimmes erfahren musste.
    Ich wünsche euch viel Kraft beim Aufarbeiten und beim Kampf für das Gute!
    Liebe Grüße
    Annett

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  29. Mir laufen jedes Mald die Tränen die Wange runter, wenn ich diesen Post hier lese...ich würde am liebsten Robert in den Arm nehmen und trösten, Euch trösten und jedem einzelnen intoleranten Deppen aus Eurem Dorf einen Arschtritt verpassen...aber dann wäre ich wahrscheinlich nicht viel besser als sie alle selbst. Unfassbar ist das!

    Fühlt Euch gedrückt!
    Katharina

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  30. Ihr Lieben,

    gerade erst bin ich dazu gekommen, von dieser unbeschreiblichen Gemeinheit gegen Robert und Euch und in gewisserweise auch gegen jeden von uns mit besonderen Kindern gerichtet war. Es tut mir so unendlich leid und auch ich bin in diesem Augenblick sehr sehr nah am Wasser gebaut! Ich wünsche mir für Robert, dass er diese schlechten Erfahrungen irgendwann "vergisst" und wieder unbeschwert sein kann! Es ist schon schlimm, wenn man sein eigenes Kind nicht mehr raus lassen kann, weil die Welt vorm Zaun so schlecht ist!!!

    Lasst Euch alle ganz herzlich drücken!

    Barbara mit Emma.

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  31. Ich sitze gerade weinend vor dem PC und bin so traurig aber auch so wütend zugleich. Mir ist jetzt schon Angst und Bange wenn Leander mal so groß ist, dass er alleine loszieht.
    Leider wird es immer solche Idioten geben.

    Bitte drücke Robert ganz ganz fest von mir.

    Ganz liebe Grüße

    Leanders Oma Hannelore

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  32. Hmmmm, da geht ja mal überhaupt nicht. Weißt du, was ich machen würde? Ich würde das öffentlich machen, an die Presse gehen und das im Ortschaftsrat vortragen. Das kann man nicht so stehen lassen. Außerdem hast du die Möglichkeit (auch die Kraft?) Anzeige zu erstatten. Da es wohl unter 14jährige Kinder waren, sind diese nicht strafmündig, aber man kann sie im Polizeisystem gefahrenabwehrrechtlich speichern. Dann sind sie auch in Zukunft "abrufbar".
    Ich wünsche dir viel Kraft, aber lass das nicht einfach so im Raum stehen und melde den Vorfall.

    Liebe Grüße
    Bettina

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  33. Heute erst gefunden und mehr als schockiert! Mir stehen die Tränen in den Augen!

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